Medizinische Geräte (1.232 Produkte | 1.237 Varianten | 2.316 Angebote)

Woher weiß ich, wie gut das Gerät ist?

Unter medizinische Geräte für zu Hause fallen in der Regel Messgeräte wie Blutdruckmessgeräte, Blutzuckermessgeräte oder Fieberthermometer. Was alle gemeinsam haben sollten, ist ihre Messgenauigkeit. Wie Du diese feststellen kannst und welche Kriterien diese Geräte außerdem aufweisen sollten, erfährst Du hier.

Messgenauigkeit: Darauf musst Du achten!

Blutdruckmessgerät: Handelsübliche Blutdruckmessgeräte bzw. Blutdruckmanschetten funktionieren in der Regel oszillometrisch. Dabei werden die Schwingungen der Arterien gemessen und mittels eines Algorithmus ausgewertet. Damit Du ein korrektes und gut arbeitendes Messgerät kaufst, solltest Du auf das Siegel der deutschen Hochdruckliga achten. Denn dieses Siegel erhalten nur Geräte die von Ärzten geprüft und getestet worden sind. Wenn Du nach dem Kauf dennoch auf Nummer sicher gehen möchtest, nimm das Gerät einfach einmal mit zum Arzt und vergleiche die Ergebnisse. Meist lohnt es sich übrigens, ein paar Euro mehr zu investieren, denn kleinere Tests haben gezeigt, dass teurere Messgeräte genauer messen.

Blutzuckermessgerät: Seit Mai 2016 müssen alle in der EU erhältlichen Blutzuckermessgeräte und –systeme die Norm ISO 15197:216 erfüllen. Zuvor galt die Norm ISO 15197 – dagegen ist die neue Regelung weitaus strenger, was die Messgenauigkeit betrifft. Dort ist festgehalten, dass 95 % der Messwerte bei einem Blutzuckerwert unter 100 mg/dl (5,5 mmol/l) sich höchstens in einem Toleranzbereich von +/- 15 mg/dl (1,8 mmol/l) bewegen dürfen. Bei einem Blutzuckerwert über 100 mg/dl (5,5 mmol/l) dagegen liegt dieser Schwankungsbereich bei +/- 15 %. Eine gute Möglichkeit, um beim Kauf eines Blutzuckermesssystems auf die eingehaltene Norm zu vertrauen, ist eine ausgiebige Recherche. Große und bekannte Marken legen ihre Studien meist offen und kennzeichnen die verkauften Geräte in der Regel meist auch mit dieser Norm. Auch hier ist ein Tipp, das Gerät einmal mit zum Arzt zu nehmen, und ggf. eine Vergleichsmessung durchzuführen und die Testergebnisse Deines Geräts mit den Laborergebnissen zu vergleichen. So kannst Du letztendlich sichergehen, dass die Messergebnisse zuverlässig sind.

Fieberthermometer: Beim Fieberthermometer wird die Körpertemperatur auf verschiedene Weise gemessen. Es kommt dabei stark darauf an, um welche Art Thermometer es sich handelt. Was allerdings alle gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass sie ebenso wie Blutzuckermessgeräte einer Norm entsprechen müssen. Hierbei handelt es sich um die europäische Norm (EN), die besagt, dass alle Fieberthermometer einen Wert von mindestens 35 °C bis 42 °C bei einer Auflösung von 0,1 °C messen können müssen und dass sie die maximale Temperatur, die während eines Messvorgangs gemessen wird, festhalten.

Bei sogenannten Ausdehnungsthermometern dehnt sich zur Messung der Temperatur eine Flüssigkeit innerhalb einer Kapillare, die sich wiederum in einem Glasröhrchen befindet, aus. Bei der Flüssigkeit handelte es sich früher um Quecksilber, heute dagegen um Galinstan (eine Legierung). Diese Thermometer sind sehr genau, allerdings empfinden manche Menschen das Ablesen der Temperatur gegenüber digitalen Thermometern als weniger einfach.

Digitale Fieberthermometer, auch LCD-Thermometer genannt, haben viele Vorteile gegenüber den analogen Ausdehnungsthermometern, deren Messergebnis auf einer Skala abgelesen werden muss. Die digitalen Messgeräte erfassen die Temperatur über einen Sensor am Ende eines flexiblen Messfühlers. Die Messung ist in der Regel dann beendet, wenn das Thermometer ein Piepsen von sich gibt – dann hat sich der gemessene Maximalwert über einen bestimmten Zeitraum nicht mehr geändert. Durch die Digitalanzeige ist das Ergebnis einfach ablesbar und sehr oft auch zwischen °C und Fahrenheit umschaltbar. Manche Thermometer verfügen sogar über zwei Nachkommastellen. Diese können auch im Zuge der morgendlichen Erfassung der Basaltemperatur zur Beobachtung des weiblichen Zyklus genutzt werden. Eine besonders hohe Messgenauigkeit weisen die Thermometer auf, wenn sie der Norm DIN EN 12470-3 entsprechen. Der Nachteil von digitalen Thermometern ist, dass sie batteriebetrieben sind, weshalb die Batterie regelmäßig gewechselt werden muss oder sie im Notfall auch leer sein kann.

Neben „gewöhnlichen“ digitalen Fieberthermometern, deren Messmethode über einen elektrischen Widerstand funktioniert, gibt es noch eine weitere Art der Temperaturerfassung: das Infrarotfieberthermometer. Diese Thermometer verfügen ebenfalls über einen Sensor, an dessen Spitze sich eine Linse befindet. Die Messung mit Infrarot wird entweder an der Stirn oder am Trommelfell durchgeführt. Die Linse leitet die Infrarotstrahlung, die von der Stirn oder dem Trommelfell abgeht, an den Sensor weiter, der die Strahlung wiederum in Temperatur umrechnet. Die Messung via Infrarotstrahlung geschieht weitaus schneller als andere Messmethoden. Sie dauert meist nur wenige Sekunden und liefert genaue und leicht ablesbare Ergebnisse. Auch diese Art der Fieberthermometer braucht natürlich Batterien.

Fieberthermometer: Pflegeleichtigkeit und Hygienebestimmungen berücksichtigen

Logisch, alle Fieberthermometer, von Ausnahmen wie der kontaktlosen Infrarotmessung einmal abgesehen, setzen Körperkontakt, oft mit Schleimhäuten, voraus. Um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden, solltest Du das Fieberthermometer nach der Verwendung stets reinigen und desinfizieren. Ausdehnungsthermometer gelten demnach als sehr pflegeleicht, weil sie zu 100 % wasserdicht sind und deshalb auch einfach gereinigt werden können. Digitale Fieberthermometer mit Messfühler können an der Spitze feucht abgewischt bzw. desinfiziert werden. Infrarotmessgeräte mit Sensor für das Ohr liefern in den meisten Fällen Einwegschutzkappen mit, die nach dem Gebrauch entsorgt werden können. Je nach Gebrauchsanweisung kannst Du den Sensor auch mit einem mit Desinfektionsmittel benetzten dünnen Tuch reinigen. Die Infrarotfieberthermometer gibt es indessen sogar als kontaktlose Messinstrumente, sodass dann auch Schutzhüllen oder Desinfektionsmittel wegfallen.