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Klebstoff, Schere und Papier – das gibt es beim Kauf zu beachten

Basteln ist ganz und gar nicht nur ein Hobby für Kinder, sondern ist auch zunehmend für Erwachsene eine Möglichkeit, um sich kreativ ausleben zu können. Aber natürlich gibt es auch für die Kleinen genug Gelegenheit, um die motorischen Fertigkeiten beim Basteln und Kleben auf den Prüfstand zu stellen. Damit die Art der Freizeitgestaltung auch ein Vergnügen bleibt und nicht zum Eklat wird, gibt es hier die besten Tipps für den Kauf von Klebstoff, Schere und Papier.

Wann verwende ich welchen Klebstoff?

Um das bisher nur in der Vorstellung Existierende zwei- oder sogar dreidimensional werden zu lassen, braucht es meist reichlich Klebstoff, damit die zugrundeliegenden Einzelteile auch wie gewünscht aneinander haften bleiben. Dafür muss natürlich unterschieden werden, wer klebt und vor allem, was kleben soll. Deshalb hier ein kleiner Überblick über die verschiedenen Klebstoffsorten und ihre Verwendungszwecke:

  • Klebestifte. Jeder kennt sie vermutlich noch aus der eigenen Schulzeit und das nicht ohne Grund, denn schließlich verursacht diese Art von Klebstoff verhältnismäßig wenig Sauerei und ist daher auch für Kinder prima geeignet. Die Firma Henkel erfand das vom Lippenstift inspirierte Konzept 1969 und brachte es unter dem Markennamen „Pritt“ auf den Markt. Seitdem ist der Begriff „Prittstift“ immer mehr zum allgemeinen Synonym für den Klebestift geworden. Er ist zum Kleben von Papier ideal, da er ganz ohne zu schmieren immer optimal dosiert werden kann. Er kommt gänzlich ohne Lösemittel aus, ist PVC-frei und folgt den europäischen Richtlinien für Spielzeuge. Die meisten Klebestifte basieren auf Polyglycosiden, Polysacchariden und Seifen und sind auch schon bei niedrigen Temperaturen auswaschbar. Mit Klebestiften lassen sich alle Arbeiten mit Papier anfertigen und sie können von Kindern bedenkenlos verwendet werden.

  • Flüssigkleber/Nasskleber. Hierbei handelt es sich, um es im Fachjargon zu sagen, aller Regel nach um lösemittelhaltige Nassklebestoffe. Wie wir aber gleich noch sehen werden, gibt es auch lösungsmittelfreie Alternativen. Im Hobbybereich wird deshalb meist generell zwischen dem sogenannten „Alleskleber“ und dem „Bastelkleber“ unterschieden.

    • Der Alleskleber kommt meist etwas flüssiger und transparent daher, während der Bastelkleber zähflüssiger ist und eine weiße Färbung hat. Der wohl bekannteste Hersteller von Allesklebern für den Hobbybereich ist die Marke UHU. Der Name ist allerdings irreführend, denn wirklich alles hält der Klebstoff tatsächlich nicht zusammen. Mit den empfohlenen Materialien Papier, Pappe, Leder, Textilien, Holz, Kunststoff, Acryglas, Styropor, Glas, Porzellan, Keramik und Gummi haftet mit dem durchsichtigen Kleber dann aber doch eine ganze Menge aneinander. Für Kinder gibt es den Alleskleber in dosierungsfreundlichen Flaschen, wodurch keine zu großen Mengen davon austreten und eingeatmet werden können. Dennoch sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt mit dem Alleskleber basteln.

    • Bastelkleber basiert auf Polyvinylacetat (PVAC, PVA), einem thermoplastischen Kunststoff. Im Verkauf wird er auch als Vinylkleber oder Weißleim (Holzleim) bezeichnet. Was ihn im Vergleich zum Alleskleber hervorhebt, ist die Tatsache, dass er in den allermeisten Fällen PVC- und lösemittelfrei ist. Dadurch ist das Einatmen potenzieller Dämpfe gerade für Kinder ungefährlich. Der Bastelkleber hält gegenüber dem Alleskleber aber nicht ganz so vielen Materialien stand. Dennoch ist er geeignet für Papier, Karton, Leder, Textilien, Bast und Kork.

  • Kleister ist bezogen auf seine Inhaltsstoffe wohl am unschädlichsten. Er wird allerdings meist auch nur zur Herstellung von Pappmaché verwendet. Es handelt sich dabei um Normal- oder Fertigkleister, der teils auch zur Anbringung von Papiertapeten genutzt wird. Er basiert meist auf Methylcellulose oder Stärke und ist pH-neutral. Papier haftet damit problemlos aneinander und dank der klebrigen Konsistenz können die gewünschten Objekte prima damit moduliert werden. Für andere Materialien eignet er sich allerdings weniger.

  • Heißkleber gehört zu den Schmelzklebstoffen, die oft auch als Hotmelts bezeichnet werden. Ihre Basis besteht aus thermoplastischen Elastomeren (bzw. Polymeren), oder vereinfacht gesagt: aus Kunststoffen, die sich unter Hitzeeinwirkung verformen – oder wie hier: „verflüssigen“ – lassen. Der Klebstoff lässt sich wunderbar im Hobbybereich zum Kleben von Holz, Metall, Stein, Glas, Fliesen, Keramik, Leder, Textilien und Kunststoffen verwenden. Damit ist der Heißkleber vielseitig einsetzbar und kann über das Basteln hinaus auch fürs Heimwerken und für kleinere Reparaturen genutzt werden – die Klebeleistung ist im Vergleich zu anderen Klebstoffen sehr stark, zudem wird der Heißkleber schnell fest. Unerlässlich für den Heimgebrauch ist aber eine Heißklebepistole, in die der Heißkleber in Form von Sticks eingesetzt wird. Sie wird an eine Steckdose angeschlossen, erhitzt sich und gibt durch die Düse den flüssigen Heißkleber ab. Schmelzklebestoffe sind zwar lösungsmittelfrei, doch heißen sie nicht umsonst Heißkleber oder Hotmelts: Die Düsenspitze kann bis zu 200 °C heiß werden und auch der Kleber selbst ist nicht weniger kühl. Aufgrund der Verbrennungs- und Verletzungsgefahr ist dieser Klebstoff nicht für Kinder geeignet.

Brauche ich eine besondere Schere?

Bastelschere, Zick-Zack-Schere, Papierschere oder Cutter – Für das Basteln gibt es eine große Auswahl an Scheren. Und es erscheint beinahe eine Profession zu sein, die richtige auszuwählen. Doch ist das eigentlich gar nicht so schwer. Denn eigentlich kommt es nur darauf an, wer schneidet und was geschnitten werden soll. Für Kinder gibt es extra Bastelscheren, die nicht so scharf sind wie die für Erwachsene. Außerdem gibt es auch extra Linkshänderscheren, die eine enorme Erleichterung für Linkshänder darstellen. Bei feinen Schnitten in dickerer Pappe oder für filigrane Muster empfiehlt es sich, ein scharfes Cuttermesser samt Schneideunterlage zu verwenden. Generell sollten bei Arbeiten mit Papier von Erwachsenen eher spitze, stabile und vor allem scharfe Scheren verwendet, die es erlauben, saubere Kanten zu schneiden. Nichts ist beim Umgang mit einer Schere störender als eine Stumpfe Klinge. Ein Scherenschleifer kann bei häufigem Gebrauch daher sinnvoll sein.

Zick-Zack- oder Wellenscheren, auch Zacken- oder, teils irreführend, ebenfalls Bastelscheren genannt, sind sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet, und bringen die Schnittkanten des Papiers in hübsche Wellen- oder Zick-Zack-Formen. Für andere Materialien, insbesondere für Textilien, sollten eigens dafür hergestellte Fabrikate verwendet werden, da die Verarbeitung, die Schärfe und der Schliff sich deutlich zu denen von Papierscheren unterscheiden. Diese können mit der Zeit sonst abstumpfen. Wichtig ist in allen Fällen, dass sie rostfrei und robust verarbeitet sind. Teste die Schere zu diesem Zweck erst einmal aus und überprüfe, ob sie Dir „wackelig“ erscheint. Allzweckscheren sind eher für die Küche oder nur für die gelegentliche Verwendung bei anderen Schneidarbeiten (Geschenkpapier etc.) gedacht.

Papier – welches nehme ich am besten zum Basteln?

Beim Basteln ist die Papierauswahl gar nicht mal so einfach:

  • Tonkarton/-papier

  • Buntpapier

  • Krepppapier

  • Seidenpapier

  • Moosgummi

  • Transparentpapier

  • Motivpapier 

… und die Liste ließe sich noch fortsetzen. Kenner wissen, welches Papier sie wie einsetzen und schließlich geht es auch um Kreativität. Wenn Du aber Neueinsteiger bist, ist es ratsam, erst einmal ein Bastel- bzw. Papierset zu kaufen, in dem von allen möglichen Papierformen und -arten ein Bogen enthalten ist. So kannst Du Dich erst einmal vertraut damit machen, wie sich das jeweilige Papier anfühlt, wie es sich verarbeiten lässt und welches dir am besten gefällt. Anschließend kannst Du dann das Papier Deiner Wahl nachkaufen. Auch hier gibt es wieder spezifische Sets.

 

Gerade bei den Motivpapieren sind solche Packs ratsam, denn so kann das Basteln eher aus einer spontanen Kreativität heraus entstehen. Wenn Du aber ein bestimmtes Objekt vor Augen hat, weil Du etwa eine Musterschablone oder Anleitung für ein Fensterbild, eine Schultüte o. ä. vorliegen hast, dann kannst Du auch genau nach Plan vorgehen und nur die Menge an Bögen und Farben kaufen, die dafür benötigt wird. Wichtig sind dabei die richtige Schere und der richtige Klebstoff, damit ersparst Du Dir im Voraus eine Menge Ärger. Doch gilt beim Basteln dasselbe wie für die meisten Hobbys: Probieren geht über Studieren