Zelte (11.441 Produkte | 11.758 Varianten)

Darauf kommt es beim Zeltkauf an!

Für den nächsten Campingtrip oder das Festival muss ein neues Zelt her. Die Preise von Zelten sind aber oft nach oben hin offen und so eine Investition will gut überlegt und keine Übersprunghandlung sein. Gerade, wenn Du Dein Zelt gerne und oft bei niedrigen Temperaturen und bei extremen Wetterbedingungen aufschlägst, muss es so einiges aushalten. Deshalb wollen wir Dir hier einmal zeigen, worauf Du beim Kauf achten musst.

Material: Beim Material eines Zeltes ist vor allem das der Außenhaut relevant. Sie muss wasserfest und am besten gleichermaßen atmungsaktiv sein. Welche Materialien darin am besten abschneiden, listen wir Dir im Folgenden auf:

  • PVC: Das beidseitig beschichtete Kunststoffgewebe ist in der Regel absolut wasserdicht, witterungsbeständig, reißfest und resistent gegen Schimmel. Leider weist es hingegen oft eine hohe Kondenswasserbildung auf und ist demnach weniger atmungsaktiv. Wenn Du auf der Suche nach einem Ganzjahres- oder Winterzelt bist, ist dieses Material ideal. Wenn es draußen nicht so warm ist, bildet sich auch weniger Feuchtigkeit im Inneren. Dafür hält es diese von außen gut ab.
  • Außenseitig beschichtetes Gewebe, wird auch trailtex-Top oder trailtex genannt: Das leichte Material ist besonders lichtdurchlässig und gleichzeitig wasserdicht. Daneben ist es pflegeleicht und bedingt atmungsaktiv, weil es teilweise Wasserdampf durchlässt. Trotzdem kann sich auch in Zelten mit trailtex-Außenhaut Kondenswasser bilden. Das außenseitig beschichtete Gewebe braucht etwas mehr Zeit zum Trocknen, doch dehnt es sich bei Regen nur in geringem Maße aus. Vor allem Sommer- und Saisonzelte sind aus diesen Gründen mit einer trailtex-Außenhaut versehen. Möchtest Du eher dauercampen oder im Herbst bzw. Winter zelten, solltest Du lieber auf ein anderes Material zurückgreifen.
  • Acrylgewebe, wird manchmal auch als Leacryl-Gewebe bezeichnet: Das witterungsbeständige Material ist wasserdampfdurchlässig und lichtdurchlässig. Oft verfügt es außerdem über eine wasser- und ölabweisende Imprägnierung. Bei Regen dehnt sich das Acrylgewebe konstant aus und bildet sich nur gering zurück. Das Trocknen dauert bei Zelten mit Acryl-Außenhaut außerdem etwas länger. Das heißt, nach einem Schauer musst Du es höchstwahrscheinlich noch einmal nachspannen. Das Material ist ideal, wenn Du ein Reise-, Saison- oder Ganzjahreszelt suchst – für Winterzelte ist es hingegen weniger geeignet.
  • Polyestergewebe, auch Texolan genannt: Meistens sind günstige Zelte für Kurztrips aus diesem Material, denn sie lassen sich wegen ihres niedrigen Gewichts meist besonders leicht auf- und abbauen sowie transportieren. Es eignet sich leider aber auch nur für sommerliche Kurztrips, weil sich unter einer Polyesteraußenhaut oft vermehrt Kondenswasser bildet – der Kunststoff ist also nicht gerade atmungsaktiv. Zu häufige und starke Sonneneinstrahlung beschädigen den Polyester außerdem auf Dauer. Er eignet sich prima für ein Zelt, das Du fürs Festival oder den Wochenendtrip kaufst und das Du höchstens einmal pro Saison verwendest.

Wassersäule: Sie gibt (in Millimetern) an, wie wasserdicht das Zelt ist. Ein Zelt ab einem Wert von 1.500 mm am Außenzelt und von über 6.000 mm am Boden gilt gemeinhin als wasserdicht – hier gilt: je höher der jeweilige Wert, umso besser, denn nur so kommt kein Wasser ins Zelt. Falls Du ein Zelt mit PU-Außenhaut (Polyurethan) kaufen möchtest, sollten die Nähte extra mit Tape verstärkt sein. Andernfalls kann Regen durch die lockeren Nähte gelangen. Ist die Außenhaut Deines Zeltes hingegen mit Silikon beschichtet, ist es für gewöhnlich auch ohne Verstärkung wasserdicht.

Belüftungsmöglichkeiten: Eine adäquate Belüftung ist gerade im Sommer beim Zelten wichtig, weil es zu dieser Jahreszeit gerne stickig wird. Kondenswasser bildet sich hingegen zu jeder Zeit im Jahr, weshalb Du neben dem Außenhautmaterial auf Features wie Lüftungseinsätze in den Windblenden und ausreichende Lüftungsfenster achten solltest – so kann die Luft gut zirkulieren. Am besten sind die Lüftungsfenster noch mit Fensterklappen abspannbar, denn dann könnnen sie bei jedem Wetter geöffnet bleiben. Am besten greifst Du ohnehin gleich zu einem Zelt mit atmungsaktiver Leacryl-Außenhaut (Acrylgewebe).

Gestänge: Die Ansprüche an das Gestänge eines Zeltes liegen vorwiegend in der Stabilität und der Flexibilität begründet. Am besten wählst Du hierfür ein Zelt mit einem Gestänge aus eloxiertem Aluminium – es ist weitaus stabiler als die gängige Glasfiber. Daneben ist es leicht und gleichzeitig ausreichend flexibel. Es eignet sich daher nicht nur für das Zelt für den längeren Campingtrip, sondern auch für Zelte, die schnell auf- und abgebaut werden müssen und dort Wetterbedingungen wie Wind und Regen ausgesetzt sind. Für das Dauercamping eignen sich Stahlrohre sogar noch besser als solche aus Aluminium, denn das Metall ist noch einmal weitaus stabiler und witterungsbeständiger. Dafür ist Stahl dementsprechend schwer und nicht so transportabel wie Aluminium.

Form: Meistens hängt die Form des Zeltes mit dem Schwierigkeitsgrad seines Aufbaus sowie mit seiner Stabilität zusammen. Die klassischen Formen eines Campingzeltes sind das Kuppel- oder Igluzelt, der Gedodät, das Tunnel-, First- und das Pyramidenzelt. Sie bringen verschiedene Vor- und Nachteile mit sich.

  • Das Kuppel- oder Igluzelt ist in der Regel leicht aufzubauen und ist dank Quer- und Längsstreben relativ stabil bei Wind und Schnee. Es gibt sie in verschiedenen Größen vom zwei Personen- bis zum Mehrpersonenzelt. Hierbei handelt es sich neben dem geodätischen Zelt wohl um die beliebteste Form des modernen Campingzelts.
  • Das geodätische Zelt ist dank der Gestängekonstruktion ebenfalls stabil bei Wind und Schnee und dabei etwas schwerer als das Kuppelzelt. Auch dieses Zelt gibt es häufig in verschiedenen Größenvarianten für eine unterschiedliche Personenanzahl.
  • Das Tunnelzelt zeichnet sich durch ein niedriges Gewicht und einen großen Stauraum aus. Häufig handelt es sich dabei auch um Wurfzelte, die besonders einfach im Aufbau sind. Diese Exemplare bieten meist Platz für maximal zwei Personen.
  • Das Firstzelt ist eine etwas veraltete Version des ursprünglichen Campingzelts. Es ist nicht wirklich windstabil und weißt meist ein hohes Eigenwicht auf. Es kann dafür allerdings leicht selbst improvisiert werden, weil es lediglich aus zwei senkrechten Zeltstangen, einer Zeltplane sowie Abspannschnüren besteht.
  • Das Pyramidenzelt ist eine sehr ursprüngliche Form des Wohnzeltes. Auch heute wird diese Form manchmal noch für Campingzelte verwendet. Es besticht durch eine relativ einfache Bauweise, die es zum super schnellen Auf- und Abbau prädestiniert – und dabei ist es windstabiler als das ebenfalls unkomplizierte Firstzelt. Es besteht lediglich aus einer Zeltplane einer Zeltstange, aus einem Boden sowie Abspannschnüren.

Das gibt es außerdem zu berücksichtigen

Neben den genannten Eigenschaften sollte das neue potentielle Zelt insbesondere dann über gesonderte wetterfeste Features verfügen, wenn Du gerne in Extremwettersituationen zeltest oder das Zelt lange an einem Ort stehen soll. Für den Winter oder die Berge kommen zum Beispiel Schneelappen in Frage. Bei hoher Sonneneinstrahlung kann ein Vordach (Sonnensegel) nicht schaden. Natürlich solltest Du nicht nur mit einbeziehen, wie viele Personen darin schlafen, sondern auch, wie viel Stauraum sie benötigen.

Die Art der Anreise ist ebenfalls ausschlaggebend. Wirst Du mit dem Zelt wandern, mit dem Zug fahren oder reist Du ausschließlich mit dem Auto an? Dementsprechend solltest Du das Gewicht sowie das Packmaß des Zeltes mit einkalkulieren. Hinzu kommt die Verarbeitung: Inspiziere Nähte und Material dazu einmal ganz genau. Sei ruhig kritisch und schicke das Zelt lieber zurück, wenn es Dir minderwertig vorkommt. Wenn Du sehr viel und oft  zelten gehst, kannst Du gerne ruhig ein bisschen mehr für ein anständiges Zelt ausgeben. Für Kurztrips oder Festivals reicht auch ein günstiges Zelt, das sich schnell und einfach aufbauen lässt. Hier musst Du beim Preis und der Qualität auch nicht ganz so streng sein.