Kinderspielzeuge (738.708 Produkte | 732.967 Varianten)

Hierauf musst Du beim Kauf von Kinderspielzeug achten

Die einen schwören auf Holzspielzeug, die anderen lieben Barbies, Spielzeugautos und Co. und wieder andere empfinden Plüschtiere als das einzig wahre Spielzeug. Bei der riesigen Auswahl, die es heutzutage gibt, fällt es sowohl Kindern als auch Eltern nicht mehr leicht, sich auf einige wenige Spielzeuge, dafür aber auf die für sie pädagogisch am wertvollsten erscheinenden und vor allem sicheren zu besinnen. Aus diesem Grund wollen wir Eltern und Kindern hiermit an die Hand geben, worauf sie beim Kauf achten können, um ihre Entscheidung möglichst richtig zu fällen. 

So wird das Spielen sicher und altersgerecht 

Damit die Sicherheit Deines Kindes immer gewährleistet ist, solltest Du beim Kauf des Spielzeugs auf der einen Seite auf die Altersempfehlung achten und Dir auf der anderen Seite die Sicherheitsprüfung des Herstellers genauer ansehen.

Altersempfehlung: „Nicht für Kinder unter drei Jahren“ diese Altersgrenze solltest Du dringend beachten, da kleine Kinder gerne Spielzeug in den Mund nehmen und sich von den genannten Spielsachen Kleinteile lösen können. Kinder können sich daran verschlucken. Auch Altersempfehlungen für ein höheres Alter solltest Du einhalten.

Sicherheitsprüfung: Damit Du sichergehen kannst, dass das gekaufte Spielzeug das höchste Maß an Sicherheit in Sachen Material, Verarbeitung und Verletzungsrisiko mitbringt, müssen alle in der EU in den Verkehr gebrachten Spielsachen den Spielzeugrichtlinien 2009/48/EG entsprechen. Jedes Spielzeug, das sich in der EU auf dem Markt befindet, auch solches, das nicht in der EU gefertigt wurde, muss ein CE-Prüfzeichen tragen, wodurch der Hersteller garantiert, dass er die gesetzlichen Mindestanforderungen an das Produkt einhält. Weil dadurch die (juristische) Verantwortung zum Großteil an den Hersteller abgegeben wird, ist dieser außerdem verpflichtet, eine inneuropäische Adresse, d. h. entweder die des Herstellers selbst oder die des Inverkehrbringers gemeinsam mit der CE-Kennzeichnung auf dem Produkt anzubringen. Leider sagt das CE-Zeichen nichts über einen Schadstoffgehalt aus – dazu werden keine gesonderten Kontrollen durchgeführt. Wenn Du sichergehen möchtest, dass das Spielzeug schadstofffrei ist, ist das LGA-Qualitätszertifikat, das vom TÜV Rheinland vergeben wird, z. B. eine verlässliche Quelle. Der TÜV Rheinland führt vor der Vergabe dieses Zertifikats laut eigener Aussagen verschiedene Dauerbelastungstest und Schadstofftests durch. 

Diejenigen Sicherheitsprüfungen, die von verschiedenen Marktüberwachungsbehörden durchgeführt werden, um das CE-Zeichen zu bestätigen, kontrollieren hingegen, inwiefern das Produkt den Anforderungen der Spielzeugrichtlinien entspricht. Dazu gehören vor allem mechanische und chemische Tests nach verschiedenen europäischen Normen. Darunter fallen unter anderem auch Tests an einem Verschluckzylinder, der die Speiseröhre von Kindern bis zu einem gewissen Alter nachbildet, um die oben genannte Altersgrenze eines Spielzeugs ermitteln zu können. 

In Sachen Schadstoffe gilt seit dem ersten Juni 2007 außerdem die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, auch REACH-Verordnung genannt. Sie regelt, dass nur noch registrierte chemische Stoffe in Verkehr gebracht werden dürfen, und schließt bestimmte Stoffe für Spielsachen gänzlich aus. Ende 2015 wurden diesbezüglich etwa für die krebserregenden PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) z. B. neue Grenzwerte definiert. In der Vergangenheit gab es immer wieder Skandale über giftige Stoffe in Spielzeug, weshalb diese Grenzwerte (z. B. von Blei, Nickel, Cadmium, PAK, Duftstoffen oder Organozinnverbindungen) immer weiter verschärft wurden. 

Das GS-Prüfsiegel ist ein zweites, weit verbreitetes Siegel, das Du auf Spielwaren finden kannst. Es steht für „geprüfte Sicherheit“ und soll beweisen, dass das Produkt hinsichtlich der oben genannten Sicherheitsstandards überprüft wurde – das gilt allerdings nur dann, wenn auch ersichtlich wird, wer diese Prüfung durchgeführt hat, wie z. B. der TÜV oder der VDE. Ist dies nicht der Fall, kann es sich bei dem GS-Prüfsiegel auch um eine Fälschung handeln und es verliert seine Vertrauenswürdigkeit. Auch hier solltest Du also Vorsicht walten lassen.

Du siehst, es gibt für Spielzeug bereits hohe Anforderungen und dennoch kann es immer sein, dass etwas nicht ausreichend ausführlich überprüft wurde. Möchtest Du also ausschließen, dass das Spielzeug für Dein Kind potenzielle Gefahren in Form von Schadstoffen birgt, solltest Du vorsichtshalber lieber auf solches zurückgreifen, das aus natürlichen Materialien besteht und möglichst wenige Einzelteile enthält. Außerdem ist es ratsam, Spielzeug zu wählen, das innerhalb der EU hergestellt und von seriösen Verbänden wie dem TÜV überprüft wurde. 

Suche Dir beim Kauf also auf jeden Fall einen vertrauenswürdigen Händler aus, dessen Produktion Dir transparent erscheint. Am besten ist es, wenn Hersteller oder Inverkehrbringer nicht nur die geforderten Kennzeichnungen an ihren Spielwaren anbringen, sondern wenn sie auch noch genau erklären können, inwiefern das Spielzeug den genannten Richtlinien entspricht und weshalb es auch auf Schadstoffe bezogen unbedenklich ist. Unbekannte Prüfsiegel solltest Du vorab genau recherchieren und ebenfalls überprüfen, was sich dahinter verbirgt. Erscheint Dir ein Händler als unseriös, weil die Ware übermäßig günstig ist, die Gebrauchsanweisung in Kauderwelsch verfasst ist oder textile Bestandteile und solche aus Kunststoff „chemische“ Gerüche, z. B. nach Weichmachern, ausströmen, dann solltest Du auf Dein Bauchgefühl hören und dieses Spielzeug lieber keinem Kind zum Spielen geben.