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Motorradbekleidung – Was Du brauchst und worauf es zu achten gilt

Anders als beim Auto ist man mit einem Motorrad nicht schon allein durch das Fahrzeug geschützt. Und wo im Auto der Anschnallgurt und ein Airbag genügen, um die größten Gefahren ein wenig zu bändigen, braucht es beim Motorradfahren ein ganzes Spezialoutfit, sofern Du wirklich auf Nummer sicher gehen möchtest. Und natürlich empfehlen wir genau das.

Umfassende Schutzkleidung statt Minimalschutz

 

Die Auswahl an Schutzkleidung für einen Trip auf Deinem Motorrad ist groß. Ein Helm gehört bereits seit den 1970er Jahren zur Pflichtbekleidung in Deutschland. Aber wie verhält es sich mit sonstiger Schutzkleidung? Tatsächlich ist die rechtliche Lage hier weniger intuitiv. Während der Führerscheinprüfung ist Motorradbekleidung noch verpflichtend. Dazu gehört im Prinzip das volle Repertoire. Der Helm ist ohnehin dabei, doch dazu kommen noch Jacke und Hose sowie Handschuhe, Schuhe und entsprechende Protektoren, die idealerweise in der Kleidung integriert sind. Hierbei handelt es sich um spezielle Polster bzw. Zusätze, die ähnlich wie Schienbeinschoner beim Fußball aus härterem Material sind und besonders sensible Stellen des Körpers schützen. Bei der entsprechenden Kleidung muss es sich also durchweg um funktionale Schutzkleidung handeln.

Ist die Führerscheinprüfung allerdings absolviert, schreibt der Gesetzgeber ausschließlich den Helm vor, während das Tragen übriger Schutzkleidung auf freiwilliger Basis geschieht. Bedenkend, dass einige Fahrschulen sogar Schutzkleidung zum Zwecke der Prüfung verleihen, kommen manche Motorradfahrer im Zweifelsfall komplett ohne den Erwerb von ausreichend schützender Kleidung aus. Wir empfehlen Dir aber auch in einem solchen Fall, nur in angemessener Schutzkleidung auf das Fahrzeug zu steigen.

Kriterien bei der Auswahl von Schutzkleidung

 

Was macht aber gute Schutzkleidung aus und ist es wirklich nötig, sich komplett einzuhüllen oder kann auf das eine oder andere Kleidungsstück auch verzichtet werden? Wir haben Dir an dieser Stelle die allerwichtigsten Bestandteile eines vollwertigen Outfits zusammengetragen und dazu aufgeschrieben, weshalb Du am besten auf nichts davon verzichten solltest.

 

  • Helm. Die Auswahl an Helmen ist groß und von bestimmten Zwecken abgesehen, ist die Auswahl immer auch eine Frage von Vorlieben. Wer den größtmöglichen Schutz sucht, der findet ihn in aller Regel mit einem Integralhelm. Dafür spricht, dass er auch im Motorsport zur Anwendung kommt. Die Kinnpartie bei diesem Helm ist fest verbaut, während sich das Visier öffnen und schließen lässt. Das ist gerade bei hohen Temperaturen beispielsweise an der Ampel stehend eine schöne Erleichterung, um etwas Luft an Dein Gesicht zu lassen. Ähnliches gelingt allerdings auch mit einem Klapphelm. Zwar gelten diese Helme vom Grundsatz her als etwas weniger sicher. Dafür lassen sie sich im Falle eines Unfalls einfacher öffnen, wodurch die Versorgung von Verletzten leichter fällt. Dies ist der Fall, weil hier sowohl das Visier als auch die Kinnpartei hochgeklappt werden kann. Daneben kannst Du Dir auch einen Motocross-Helm zulegen, dem allerdings das Visier fehlt. Hierbei ist also eine separate Schutzbrille nötig. Halbschalenhelme, die auch Jethelme genannt werden, erfüllen vielfach nicht alle sicherheitsrelevanten Bestimmungen, weshalb sie nicht die erste Wahl sein sollten.

  • Jacke und Hose. Der Helm ist verpflichtend, was für Jacke und Hose nicht gilt. Trotzdem empfehlen wir Dir auch diese Schutzkleidung. Du hast allerdings gewisse Wahlfreiheiten. Grundsätzlich solltest Du darauf achten, dass die Kleidung hochwertig verarbeitet ist. Hierbei ist ein wichtiges Kriterium, dass Jacke und Hose über Protektoren verfügen, die besonders sensible Stellen zusätzlich schützen. Es muss zwar nicht unbedingt der Zweiteiler sein. Aber aus vielerlei Gründen ist die zweiteilige Kombination aus Jacke und Hose vorteilhaft. Hierbei solltest Du unter allen Umständen darauf achten, dass der Verbindungsreißverschluss zwischen beiden Kleidungsstücken ausreichend stabil ist. Wer hier spart, riskiert schwere Verletzungen, wenn die Jacke bei einem Sturz verrutscht. Alternativ hast Du die Wahl, einen Einteiler anzuziehen. Verbreitung findet diese Form vor allem im Rennsport, weshalb Einteiler auf der Straße nicht unbedingt als komfortabel empfunden werden. Ob der Schnitt Dir zusagt, erfährst Du am besten, wenn Du den Schutzanzug einmal auf Deinem eigenen Bike anprobierst.

  • Handschuhe. Auch auf Handschuhe solltest Du besser nicht verzichten, denn diese sind gleich in zweierlei Hinsicht von Bedeutung. Im Allgemeinen bieten sie schlicht einen sehr wichtigen Schutz für Deine Hände. Du kennst es womöglich auch von anderen größeren oder kleineren Stürzen: Menschen stützen sich in aller Regel aus einem natürlichen Reflex mit den Händen ab, wenn etwas passiert. Das ist gut und schlecht zugleich, denn natürlich werden die Hände beim Versuch, Dich aufzufangen auch geschädigt, was insbesondere bei einem heftigen Sturz der Fall sein kann, wie er mit einem Motorrad möglich ist. Darüber hinaus stellen die Handschuhe im Falle kalter Temperaturen auch noch einen Schutz vor all zu niedrigen Temperaturen dar, die sich während der schnellen Fahrt noch einmal verstärkt auf Deine Haut auswirken.

  • Stiefel. Neben den Händen gilt es auch, die Füße für den Fall eines Sturzes zu schützen. Hierbei müssen mehrere Dinge in Einklang miteinander gebracht werden. Selbstverständlich brauchst Du ausreichenden Schutz, doch die Schuhe sollten so bequem sein, um damit auch einige Schritte ohne Probleme gehen zu können. Den Helm kannst Du ablegen und auch die Handschuhe sind schnell abgezogen. Die Schuhe wirst Du im Regelfall aber anbehalten. Geht es auf dem Weg von A nach B nur darum, einmal an der Tankstelle vorbeizuschauen, ist das kein großes Thema. Doch wichtiger wird es zum Beispiel, wenn Du ausfährst, um ein wenig wandern zu gehen. Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass die Stiefel über die Knöchel reichen, eventuell sogar noch höher gehen, um Fuß und Bein ausreichend vor Verletzungen zu bewahren.

Hart wie Leder oder komfortable Textilien?

 

Da es über den Helm hinaus keine Verpflichtung gibt, Schutzkleidung zu tragen, gibt es diesbezüglich auch keine klare Regelung, ob Du Schutzkleidung aus flexiblen Textilien oder widerstandsfähigem Leder tragen musst. Doch im Falle dessen, dass Du Dich für das Tragen von Schutzkleidung entscheidest, gibt es sowohl bei Leder als auch bei Textil Vor- sowie Nachteile, die es vor dem Kauf zu bedenken gilt.

 

  • Leder. Im Prinzip ist es fast ein Klischee: Ein richtiger Motorradfahrer trägt Leder, sieht wild und rockig aus und unterstreicht mit der Wahl seiner Kleidung auch das damit oft in Verbindung gebrachte Gefühl von Wildheit und Freiheit. Über diese emotionale Begründung hinaus gibt es aber auch ganz praktische Gründe für Schutzkleidung aus Leder. Denn naheliegenderweise ist kaum ein Material besser dazu geeignet, im Falle eines Sturzes den Körper vor Schürfwunden oder Schlimmerem zu schützen. Leder ist widerstandsfähig und ausreichend dick.

  • Textil. Es ist nur menschlich, dass Komfort und Bequemlichkeit selbst dann eine Rolle für uns spielen, wenn Sicherheit besonders groß geschrieben werden sollte und eigentlich das wichtigste Kriterium ist. Im Falle von Motorradkleidung greifen deshalb einige auch auf Textiloutfits zurück. Diese sind angenehmer zu tragen, da oft bequemer und flexibler. Allerdings ist bei textiler Schutzkleidung oft nicht garantiert, dass die Protektoren ähnlich fest sitzen wie bei der Ledervariante. Abgesehen davon wird Textilkleidung grundsätzlich keinen Sturz heil überstehen, weshalb die Schutzwirkung sich hier absolut in Grenzen hält. Vom Komfort also abgesehen, spricht kaum etwas für die Textilvariante, sodass Du Dir ganz genau überlegen solltest, ob Du die Sicherheit an dieser Stelle zurückstellen möchtest.