Tuning (27.269 Produkte | 27.135 Varianten)

Tuning – schneller, besser, lauter

Der Begriff Tuning kommt aus dem Englischen (to tune) und bedeutet so viel wie „(Fein-) Abstimmung“. Es wird zwischen Tuning und Styling unterschieden. Beim Tuning werden am Fahrzeug mechanische Modifikationen durchgeführt. Dadurch werden der Klang, die Leistung und andere Funktionen gesteigert. Unter Styling fallen alle visuellen Modifikationen, also ein optisches Tuning. Diese visuellen Modifikationen haben eigentlich keinen Einfluss auf die Leistungssteigerung. Höchstens aerodynamische Veränderungen können bestimmte Leistungswerte verbessern. Dem mechanischen bzw. optischen Tuning sind an Möglichkeiten und Kreativität nicht viele Grenzen gesetzt. Jedoch gibt es Gesetze und Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Alle neuen Teile oder Veränderungen müssen der Behörde gemeldet werden. Diese und häufig auch ein Sachprüfer, müssen die Modifikationen genehmigen. Wenn die Modifikationen genehmigt wurden, müssen sie in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

Welche Tuning-Arten gibt es?

Motortuning: Beim Motortuning wird die Leistung des Motors gesteigert, indem der Mitteldruck, das Hubvolumen und die Drehzahl erhöht wird. Das sogenannte Chiptuning verbessert die Motorleistung elektronisch. Des Weiteren kannst Du mit einem Sport-Luftfilter den Motor vor Verunreinigungen schützen und in einigen Fällen obendrein den Kraftstoffverbrauch reduzieren. Rein zur Erzeugung eines kräftigeren Motorklangs, gibt es Sport-Schalldämpfer.

Karosserietuning: Um das Fahrverhalten zu verbessern, wird die Karosserie getunt. So kann das Fahrzeug aerodynamischer gebaut werden. Das Karosserietuning dient vor allem auch der optischen Verschönerung. Bestimmte Karosserieteile werden ausgetauscht oder umgebaut, um ein bestimmtes Bild zu ergeben. Diese Art des Tunings wird auch Hot Rod genannt. Darunter fallen wiederum:

  • Chopping: Die A-, B-, C- Säulen eines Fahrzeugs werden in der Länge gekürzt.

  • Channeling: Absenkung der gesamten Karosserie über den Rahmen des Fahrzeugs

  • Sectioning: Aus der Karosserie wird ein horizontaler Streifen entfernt.

  • Cleaning: Entfernung von optisch störenden Elementen (z. B. Zierleisten, Türgriffe, Schriftzüge oder Abdeckungen) sowie Schließung der entstandenen Löcher

  • Lowering: Optische und technische Absenkung der Karosserie.

Fahrwerktuning: Beim Fahrwerktuning werden Fahrwerksteile – vor allem Federn und Stoßdämpfer – ausgetauscht, um beispielsweise eine erhöhte Kurvenleistung zu erwirken. Folgende Fahrwerktunings können vorgenommen werden:

Tieferlegung; Absenken der gesamten Fahrzeugkarosserie, durch den Tausch von Fahrzeugteilen, z. B.

  • Tieferlegungsfedern: Austausch der Fahrwerksfedern durch kürzere und härtere Federn

  • Sportfahrwerk: Federn als auch Stoßdämpfer werden ausgetauscht

  • Gewindefahrwerk: Sportfahrwerke, die sich über justierbare Federteller in der Höhe verstellen lassen

sonstige Fahrwerktunings, z. B.

  • Domstreben: Dienen nach der Tieferlegung, zur Versteifung der Karosserie.

  • Felgen und Reifen: Austausch der Felgen- bzw. Reifenkombination, durch beispielsweise Aluminiumfelgen.

Innenraumtuning: Um den Innenraum zu optimieren, wird der Innenraum getunt, auch Interieur- und Audiotuning genannt. Es können Innenbezüge aus edlem Material oder Multimediageräte eingebaut werden. Das komplette Armaturenbrett oder Lenkrad können modifiziert werden. Aber auch kleinere Teile können umgestaltet werden, u. a. die Öffner von Türen und dem Handschuhfach.

Beleuchtungen: Ob die Innen- oder die Außenbeleuchtung, alles kann getunt werden. An den vorhandenen Leuchten können die Helligkeit, die Scheinwerferform oder die Lichtfarbe verändert werden. Zusätzliche Leuchten können zum Beispiel am Kennzeichen angebaut werden.

Was ist erlaubt und welche Zulassungsarten existieren?

Bei dieser Frage ist es einfacher andersherum zu fragen: Was ist nicht erlaubt? Denn grundsätzlich ist alles erlaubt, was nicht die allgemeine Zulassung des Fahrzeugs außer Kraft setzt. Deutlicher wird es aber, wenn die Du Dir die Faktoren anschaust, die nicht gestattet sind. Eine Zulassung kann unter folgenden Beispielen ungültig werden:

  1. Eine Veränderung der genehmigten Fahrzeugart, z. B. wenn für das festgelegte Fahrzeug ausschlaggebende Kriterien nicht mehr vorhanden sind.

  2. Eine Verkehrsgefährdung ist anzunehmen, z. B. durch zusätzliche Leuchten, die von innen nach außen scheinen.

  3. Eine Verschlechterung des Abgas- oder Geräuschverhalten, z. B. Dein Fahrzeug ist lauter als erlaubt (je nach Motorleistung zwischen 72 und 75 Dezibel).

  4. Die Folge aus einer nicht durchgeführten Anbauabnahme.

Es gibt verschieden Zulassungsarten für das Tuning. So werden einige Bauteile nur geprüft und müssen nicht durch eine Einzelabnahme.

  • Teilegutachten: Gewisse Teile müssen von Sachverständigen einer zugelassenen Prüfstelle (TÜV, GTÜ etc.) kontrolliert werden. Diese bestimmen daraufhin die Einbauvorgaben. Nach dem Einbau wird nochmals geprüft.

  • ABE: Die Allgemeine Betriebserlaubnis ist vielen Bauteilen schon beigelegt. In ihr stehen, für welches Fahrzeug und unter welchen Vorlagen das Teil erlaubt ist. Ein Teilegutachten ist meistens nicht mehr nötig, außer es ist im ABE gefordert oder Du möchtest Bauteile beliebig kombinieren.

  • Bauartgenehmigung: Tuningteile mit einer Bauartgenehmigung sind durch ein Prüfzeichen ausgewiesen. Eine Bauartgenehmigung belegt die Produktionsstandards des Bauteils. Hier musst Du darauf achten, ob das Zeichen auch für Deutschland gilt und wenn Du ins Ausland fährst, ob es auch für das Land zählt. Die Genehmigung erlischt, wenn du Tuningteile bearbeitest.

  • Einzelabnahme durch einen aaS: Möchtest Du Dein Fahrzeug oder Bauteile so stark verändern, dass es keiner offiziellen Fahrzeugart gleicht, dann muss eine Einzelabnahme durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen (aaS) erfolgen. Dies sollte vor dem Tuning stattfinden.