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Malen und Lackieren – Mehr als einfach nur Streichen

Durch das Streichen von Wänden oder anderen Gegenständen kann ein ganz neues Erscheinungsbild entstehen. Jedoch gibt es viele verschiedene Farben, Lacke oder Lasuren, die für den Innen- oder Außenbereich bzw. für die unterschiedlichsten Oberflächen gedacht sind. Du solltest also immer darauf achten, ob die Farbe oder der Lack für Deinen gewünschten Verwendungszweck geeignet ist. Hinzukommt, dass Du auch die passenden Hilfsmittel brauchst. Dazu kann ein Pinsel, Abdeckband oder Rührstab gehören. Um ein besseres Ergebnis zu erhalten, solltest Du Farben und Lacke, sowie auch Pinsel oder Rollen von guter Qualität verwenden. Zu malen oder zu streichen dient nicht nur der Veränderung, sondern es verhindert auch die Korrosion der zu bemalenden Gegenstände und schützt diese beispielsweise vor Feuchtigkeit. Dies verhindert bei Holz eine eventuell entstehende Fäulnis oder hält Schädlinge ab. Bestimmte Wandfarben reduzieren Wärmeverluste, schützen vor dem Eindringen von Elektrosmog, sind antibakteriell bzw. hitzebeständig oder begünstigen die Selbstreinigung der Oberfläche.

Welche Werkzeuge benötigst Du?

Je nachdem für was Du Dich entschieden hast, brauchst Du bestimmte Hilfsmittel. Einige der Werkzeuge brauchst Du, egal für welchen Mal- oder Streichvorgang Du Dich entschieden hast, andere wiederum sind sehr speziell und werden nicht immer benötigt.

  • Pinsel (verschiedene Größen und Formen, z. B. Winkelpinsel)

  • Roller oder Walzen (verschiedene Größen)

  • Rührstab

  • Farbwanne

  • Teleskopstange für Farbrollen (zum Decken streichen)

  • hochwertiges Maler-Abdeckband

  • etwas zum Abdecken von Boden oder Möbeln (Tuch oder Kunststoffplane)

  • Atemschutzmaske (bei besonders beißenden Lacken o.Ä.)

  • feinkörniges Schleifpapier

  • Füllstoffe (Kitt oder Dichtmasse)

  • Spachtel und Spachtelmasse

  • Lösungsmittel

  • Heißluftgebläse oder Abbeizer (zum Entfernen alter Lacke oder Farben)

Wo liegt der Unterschied zwischen Farben, Lacken und Lasuren?

Um zu verstehen, was die Unterschiede von Farben, Lacken und Lasuren sind, solltest Du Dir erst über die Gemeinsamkeiten bewusst werden. Am wichtigsten ist ihre gemeinsame Hauptfunktion, sie sollen nämlich alle primär schützen. Gleichzeitig zeigen sich in dieser Funktion aber auch ihre Unterschiede. Doch vorweg soll auf die weiteren Gemeinsamkeiten eingegangen werden. Diese wären die vier Komponenten aus denen sie bestehen: Pigmente, Lösemittel, Bindemittel und Zusatzstoffe. Die Pigmente dienen dabei der Farbkraft, d. h. je mehr Pigmente, umso deckender das Ergebnis. Damit ein Produkt flüssig bleibt, werden Lösemittel hinzugefügt. Diese Lösemittel verdunsten nach dem Streichen, da sie mit der Luft in Verbindung gekommen sind und das Produkt wird fest und trocken. Deshalb vertrocknen auch Farben nach einiger Zeit in geöffneten Eimern. Das Bindemittel wiederum verbindet die Oberfläche, die gestrichen wird, mit den Pigmenten. Die Zusatzmittel können unterschiedlichster Art sein. Sie geben den Mitteln spezielle Eigenschaften, die sich vorrangig bei der Verarbeitung entfalten. Dadurch können sie u. a. schneller trocknen, wirken tropfhemmend oder können mit Wasser verdünnt werden.

Farben: Farben besitzen einen recht geringen Bindemittelgehalt, dafür aber einen hohen Pigmentanteil. Die Oberfläche ist nach dem Anstrich durch Farben offenporig und meist matt. Farben können in drei Kategorien unterteilt werden: Dispersionsfarben, Latexfarben und mineralische Farben. Die Dispersionsfarben sind leicht zu verarbeiten, da sie eine sehr zähflüssige Masse sind. Sie haben häufig eine hohe Deckkraft und sind atmungsaktiv. Latexfarben gehören an sich auch zu den Dispersionsfarben, jedoch sind sie strapazierfähiger sowie robuster und eignen sich dadurch für äußerst beanspruchte Flächen. Zu den mineralischen Farben zählen, aufgrund ihres mineralischen Bindemittels, Silikat- und Kalkfarben. Diese Farben verhindern den Befall von Schimmel und Schmutz, da sie wasserdampfdurchlässig und alkalisch sind.

Lacke: Bei Lacken ist ein höheres Bindemittelgehalt zu finden als bei Farben. Dadurch ist die Schicht geschlossen und schützt die Oberfläche vor Kratzern oder sonstigen Abnutzungen. Lacke können auf Holz, Metall, Kunststoff oder mineralische Materialien aufgetragen werden. Des Weiteren bieten Lacke weitere besondere Wirkungen, wie beispielsweise Glanz, Metallic-Effekte oder Lichteffekte. Lacke können in Natur- und Kunstharzlacke oder, je nach Art des Lösemittels, in Dispersionslacke oder lösemittelhaltige Lacke unterteilt werden. Naturharzlacke schonen die Umwelt, da sie komplett auf Erdöl verzichten und nur aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden. Deshalb eigenen sie sich hervorragend für den Außenbereich.

Lasuren: Bei Lasuren werden ebenso wie bei Lacken Kunstharze oder Naturharze als Bindemittel verwendet, jedoch wird weniger Bindemittel benutzt. Deshalb bleibt die Oberfläche diffusionsoffen. Das heißt, wenn es in einem Raum feucht ist, nimmt die Oberfläche Wassermoleküle auf, ist der Raum zu trocken gibt sie die Feuchtigkeit wieder ab. Lasuren dringen tiefer in den Untergrund ein als Farben bzw. Lacke und lassen die natürliche Struktur der Oberfläche bestehen. Lasuren sind klar oder leicht färbend. Erst das mehrmalige Auftragen lässt die Farbe intensiver werden. Im Außenbereich müssen Lasuren durch ihre dünne Beschichtung immer wieder erneuert werden. Aufgrund ihrer durchdringenden Eigenschaft werden Lasuren primär bei Holz und Beton verwendet.

Weitere wichtige Aspekte

Grundierung: Neben dem richtigen Anwendungsprodukt ist auch die richtige Vorbereitung bei bestimmten Oberflächen äußerst wichtig. Bei Flächen, die grob porös, saugend oder sandig sind, wie beispielsweise Putz, Gipskarton oder Rigips, muss eine Grundierung stattfinden. Eine Grundierung wird vor der Wandfarbe aufgetragen und hilft dabei, dass die Farbe nicht eingesaugt wird oder abplatzt. Eine Grundierung ist transparent und dünnflüssig und kann am besten mit einer Bürste aufgetragen werden, damit sie vernünftig in die Wand gearbeitet wird. Auch bei Lacken ist teilweise eine Grundierung notwendig, sonst können Verfärbungen oder Flecke entstehen. Für Lacke gibt es graue, weiße oder beige Grundierungen. Je nachdem welche Lackfarbe Du zum Schluss darauf lackieren möchtest, muss eine passende Grundierung darunter. Welche die passende ist steht meistens auf den Deckeln des Buntlacks. Eine Grundierung für Lacke kann u. a. auf Holz, Metall oder Hart-PVC aufgetragen werden.

Überstreichen: Nicht alle Farben, Lacke oder Lasuren kannst Du einfach auf jede Oberfläche streichen, wenn diese noch bemalt ist oder Reste alter Farben oder Lacke trägt. Möchtest Du z. B. eine neue Lack- oder Farbschicht auftragen, solltest Du zuerst herausfinden, welche Farbe oder welcher Lack für die vorherige Schicht verwendet wurde. Nimmst Du die gleiche Farbe oder den gleichen Lack, reicht es häufig, die Oberfläche anzuschleifen. Hat diese Oberfläche Löcher oder andere Spuren, kannst Du diese mit Kitt korrigieren. Möchtest Du aber beispielsweise die natürliche Struktur der ursprünglichen Holzoberfläche wieder hervorholen, so musst Du den gesamten alten Lack mit einem Abbeizer oder Heißluftgebläse entfernen. Beim Streichen von Wänden solltest Du auch herausfinden, welche Farbe vorher benutzt wurde. Wurde nämlich vorher eine alte Latexfarbe aufgetragen, so ist diese nicht überstreichbar und die Tapete muss entfernt werden. Neuere Latexfarben beinhalten weniger Latex als früher und können deshalb mit einer guten Dispersionsfarbe überstrichen werden. Des Weiteren ist es auch ratsam zu schauen, welche Art von Tapete an der Wand ist und wie häufig diese Tapete bestrichen wurde. Denn es kann passieren, dass Deine Streichaktion eine zu viel ist und Dir die ganze Tapete entgegen kommt.

Entsorgung: Im getrockneten Zustand können Farben, Lacke und Lasuren im Hausmüll entsorgt werden. Dafür entfernst Du die getrockneten Reste aus den Eimern und wirfst diese in den Restmüll. Die Eimer selbst wirfst Du in den Gelben Sack. Farben, Lacke und Lasuren trocknen an der Luft, stelle diese dafür aber am besten nach Draußen, damit die giftigen Dämpfe sich nicht in der Wohnung oder im Haus verteilen. Achte aber auch gleichzeitig darauf, dass der Inhalt der Eimer nicht nass wird. Benutzte Farbrollen oder -pinsel gehören ebenso in den Restmüll. Wenn Du keine Zeit hast die Farben etc. trocknen zu lassen, müssen sie professionell entsorgt werden, da sie in flüssiger Form zu den sogenannten Problemstoffen gehören. Dafür kannst Du die alte Farbe entweder zum Wertstoffhof fahren oder zu einer mobilen Problemstoffsammlung bringen. Für beide Entsorgungsarten können Kosten anfallen, erkundige Dich gegebenenfalls vorher.