Computer-Hardware (1.597.616 Produkte | 1.640.147 Varianten)

Computer-Hardware – Geld sparen durch Eigenmontage?

Auch in heutigen Zeiten ist der klassische Desktop-PC immer noch relevant, obwohl Alternativen wie Tablet-PCs und Laptops zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Dennoch verkaufen sich Desktop-PCs weiterhin sehr gut. Zum einen, da sie sehr viel Leistung für wenig Geld bieten, andererseits auch, weil ein solcher PC ohne viel Vorkenntnisse und technisches Know-how eigenhändig zusammenzustellen ist. Obwohl das eigene Zusammenstellen sehr lohnend sein kann, sind viele Kunden abgeschreckt von diesem Schritt. Mit einer einfachen Übersicht der nötigen Bauteile sollte es ein Kinderspiel für Dich sein, einen preiswerten und leistungsfähigen PC zu konzipieren, der perfekt auf Deine Bedürfnisse abgestimmt ist.

Der Prozessor: das Gehirn Deines PCs

Das Herzstück eines Computers ist der Prozessor, auch CPU genannt. Dieser führt alle Berechnungen durch und ist quasi das „Gehirn“ des Computers. Beim Prozessor spielen zwei Faktoren eine große Rolle, die Taktfrequenz (wird meist in GHz) angegeben, und die Anzahl der sogennanten Kerne. Teurere Prozessoren haben meist mehr Kerne sowie höhere Taktfrequenzen, um Berechnungen schneller und durch mehrere Kerne auch gleichzeitig ausführen zu können. Ein schneller Prozessor ist besonders wichtig bei Aufgaben wie Foto- oder Videobearbeitung oder Videospielen. Am wichtigsten ist es jedoch, auf einen aktuellen Prozessor zu setzen, da technische Entwicklungen in diesem Bereich rapide voranschreiten, sodass ältere Prozessoren meist eine schlechtere Leistung abgeben. Ab 60 € sind bereits günstige Zweikernmodelle zu kaufen. Es sind allerdings auch sehr leistungsstarke Prozessoren für mehr als 1.000 € erhältlich. Ein durchschnittlicher, moderner Prozessor mit ausreichend Leistung für Videospiele und Co. kostet zwischen 100 € und 200 €.

Das Motherboard verbindet alles

Das Verbindungsstück eines Computers ist das Motherboard. Es verfügt über alle Schnittstellen, um alle Einzelteile eines Computers miteinander verbinden zu können. Zwei Kriterien sind beim Kauf besonders entscheidend: Zum einen spielt es eine Rolle, über welche Anschlüsse das Motherboard verfügt. Es gibt Unterschiede in der Anzahl an Plätzen und verfügbaren Geschwindigkeiten für Arbeitsspeicher-Riegeln und Grafikkarten (PCI-E) sowie bei Schnittstellen wie z. B. USB-Ports. Zum anderen ist es allerdings viel wichtiger, dass darauf geachtet wird, dass das Motherboard mit dem gekauften Prozessor kompatibel ist. Durch unterschiedliche Hersteller und verschiedene Prozessorgenerationen werden unterschiedliche Voraussetzungen an das Motherboard gestellt. Um herauszufinden, ob das Motherboard kompatibel ist, kann in der Beschreibung nachgelesen werden, für welchen „Sockel“ es konzipiert wurde. Der Sockel des Prozessors kann ebenfalls in der Beschreibung dessen nachgelesen werden. Preise für Motherboards beginnen bei 60 €. Teurere Motherboards verfügen über mehr Anschlüsse, jedoch wirkt sich ein teureres Motherboard meist nicht auf die Leistung aus.

Eine gute Grafikkarte

Zur Darstellung wird eine Grafikkarte benötigt. In den meisten Prozessoren sind allerdings bereits Grafikkarten im Chip integriert. Diese sind ausreichend für tägliche Arbeiten wie mit Textverarbeitungsprogrammen, Web-Surfing oder Videowiedergabe. Für anspruchsvollere Aufgaben wie Videobearbeitung oder Videospiele sind sie allerdings nicht umfangreich genug. In diesem Fall muss eine dedizierte Grafikkarte gekauft werden, die mit dem PCI-E Anschluss des Motherboards verbunden werden muss. Beim Kauf einer Grafikkarte sollte darauf geachtet werden, dass sie genug Grafikspeicher besitzt. Heutzutage sind 4 GB oder sogar mehr nötig. Für Arbeiten, wie z. B. 4K Videobearbeitung sollten es allerdings mindestens 8 GB sein. Dedizierte Grafikkarten sind ab etwa 150 € erhältlich.

Festplatte

Essenziell ist natürlich auch die Festplatte eines Computers. Ohne eine solche wären wir nicht nur nicht in der Lage, Daten zu speichern, der Computer würde auch gar nicht erst funktionieren, da das Betriebssystem ebenfalls auf der Festplatte gespeichert wird. Beim Festplattenspeicher gibt es zwei unterschiedliche Varianten: SSDs (Solid State Drive) und HDDs (Hard Disk Drive). SSDs sind kompakte Speicher, die mit ihrer Geschwindigkeit brillieren, wohingegen HDDs aus beweglichen Teilen bestehen (vergleichbar mit einer CD) und deswegen langsamer sind, dafür aber günstiger und in größeren Speicherkapazitäten zu erwerben. Zu empfehlen ist, dass eine SSD die primäre Festplatte des Computers wird, auf der das Betriebssystem und die Programme installiert werden, um eine möglichst schnelle Leistung zu ermöglichen. Zum Speichern von großen und vielen Dateien empfiehlt sich die Anschaffung einer weiteren Festplatte, die auch eine HDD sein kann, um Kosten zu sparen. Hierbei ist der Geschwindigkeitsunterschied nicht mehr so relevant. SSDs sind ab etwa 120 € pro TB (Terrabyte) erhältlich, wohingegen HDDs schon ab 40 € für einen TB zu kaufen sind.

Arbeitsspeicher

Sehr wichtig ist auch der Arbeitsspeicher eines Computers. Im Gegensatz zur Festplatte werden im Arbeitsspeicher nur kurz Informationen zwischengespeichert, um darauffolgend vom Computer verarbeitet werden zu können. Ein Arbeitsspeicher ist wesentlich teurer als ein Festplattenspeicher, dafür ist er allerdings auch bedeutend schneller. Es ist ratsam, auf mindestens 8 GB Arbeitsspeicher zu setzen, auch wenn nur einfache Aufgaben am PC erledigt werden sollen. So wird z. B. beim Surfen im Internet viel Arbeitsspeicher benötigt, insbesondere wenn viele Tabs geöffnet sind. Um anspruchsvolle Aufgaben zu bewerkstelligen, sind mindestens 16 GB Arbeitsspeicher nötig. Du solltest beim Arbeitsspeicher außerdem darauf achten, dass möglichst die Anzahl an Steckplätzen im Motherboard voll ausgenutzt wird, um die beste Leistung zu ermöglichen (z. B. 4x4 GB bei 4 Steckplätzen für 16 GB Arbeitsspeicher). Ein 8 GB Riegel Arbeitsspeicher ist ab ca. 40 € zu haben.

Netzteil

Natürlich müssen diese ganzen Komponenten auch mit Strom versorgt werden. Dafür reicht ein einfaches Kabel zur Steckdose nicht aus. Die Wechselspannung aus der Steckdose muss in Gleichstrom umgewandelt werden. Dafür ist das Netzteil da, welches es in verschiedenen Leistungsstärken zu kaufen gibt. Die benötigte Leistungsstärke ist abhängig von den verwendeten Komponenten. Bei Prozessor, Grafikkarte und Co. wird angegeben, welche maximale Leistungsaufnahme möglich ist. Diese Zahlen müssen addiert und 200 hinzugerechnet werden, um eine zu geringe Stromversorgung auszuschließen. Netzteile sind ab ca. 40€ erhältlich.

Gehäuse

Zu guter Letzt wird ein Gehäuse benötigt, welches alle Komponenten beinhalten kann. Das wichtigste Kriterium hierbei ist, dass das Gehäuse groß genug ist, um das Motherboard zu unterstützen. Es gibt hier drei gängige Größen, mit denen Du feststellen kannst, ob Dein Motherboard in das Gehäuse passt: Standard-ATX, Mini-ATX und Mini-ITX. Diese Größen sind genormt und es sollte in der Beschreibung des Gehäuses und Motherboards stehen, welche Norm verwendet wird, sodass Du überprüfen kannst, welches Gehäuse Du brauchst. PC-Gehäuse sind ab 40€ erhältlich.

Zusammenbau

Sobald alle Teile erworben wurden, kommt der nächste Schritt, den PC eigenhändig zusammenzubauen. Alle Informationen, die den Zusammenbau betreffen, können meist aus der Bedienungsanleitung der jeweiligen Komponenten entnommen werden. Da der Bau allerdings auch mit einigen Risiken und etwas Arbeit verbunden ist, kann eine Montage der Komponenten auch bei einer Fachkraft vorgenommen werden. Diese kostet etwa 50 €. Aber auch mit dieser zusätzlichen Ausgabe übertrifft das Preis-Leistungs-Verhältnis eines eigens konzipierten PCs das eines bereits fertigen Modells.