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Das Meer in der Kammer

Untersucht werden die Kunstkammern als eine Sammlungsform der Frühen Neuzeit. Der Augsburger Kunstunternehmer Philipp Hainhofer (1578–1647) hat ihnen auf seinen Reisen durch Mitteleuropa immer größte Aufmerksamkeit zukommen lassen und ausführliche Beschreibungen erstellt. Der charakteristische Aufbau von Kunstkammern, welche ein europäisches Phänomen sind, bestand im Nebeneinander von Kunstwerken (Artificialia) und Naturobjekten (Naturalia) und zielte im Idealfall auf eine universelle Repräsentation der Schöpfung ab (der Makrokosmos im Mikrokosmos bzw. die Welt in der Kammer). Der Band will beleuchten, in welcher Weise das Meer in derartigen Sammlungen repräsentiert wurde: Einerseits stammten viele Materialien typischer Kunstkammerstücke wie Korallen und Nautilus-Gehäuse aus dem Meer, andererseits konnte das Meer auch ikonografisch, etwa personifiziert durch mythologische Figuren, im Sammlungsgefüge dargestellt werden. Die Beiträge spiegeln damit sowohl das in den vergangenen Jahren gestiegene Interesse am Meer als Thema der Geschichtswissenschaften als auch aktuelle methodische Fragen zur Materialität als einem Schwerpunkt kulturwissenschaftlicher Forschung wider.

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