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Michelangelo in der Malerei der französischen Romantik

In einem epochenübergreifenden Gesamtnarrativ erschließt die interdisziplinäre Studie einen der spannendsten Prozesse der nachbarocken Auseinandersetzung sowohl mit der Malerei Michelangelo Buonarrotis – exemplifiziert am Monumentalfresko des Jüngsten Gerichts – als auch mit seiner Bewertung in der französischen Malerei, Literatur und Kunsttheorie um 1800. Ideengeschichtlich mit Michelangelos Werk und dessen Nachleben auf das Engste verknüpft sind hierbei die Kategorien der terribilità und des Sublimen/Erhabenen. Anhand von Werk- und Textanalysen erörtert die Arbeit den erstaunlichen Weg der schrittweisen Rehabilitierung Michelangelos bis 1850: vom ‚bösen Engel der Malerei‘ zur fundamentalen Umwertung als Geburtshelfer einer antiakademischen Kunstsubjektivierung und zum kultischen Künstlerheros der französischen Salonmalerei, der schließlich Einzug in den Olymp der Pariser Kunstakademie hält. Als Katalysator der romantischen Revolution gegen den tief in der französischen Historienmalerei verwurzelten Klassizismus wirkte die Michelangelo-Rezeption von Eugène Delacroix, Théodore Géricault, Anne-Louis Girodet und Antoine-Jean Gros. Mit der Aktualisierung von Burkes epochemachendem Leitbegriff des Schrecklich-Erhabenen (terrible sublime) entstand eine neue, in die Moderne weisende Bildästhetik. Die Studie schließt eine Forschungslücke zu einem absoluten Großmeister der Kunstgeschichte.

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